Gerade Paddel sind für das Paddeln von Kanus am weitesten verbreitet. Hier gibt es verschiedenste Bauformen und Materialien. Von Alupaddel mit Kunststoffblatt (günstig), sehr leichte Paddel aus Carbon (häufig im Wettkampfbereich) bis hin zu verschiedensten Ausführungen aus Holz (aus einem einzelnen Brett gefertigt/schichtverleimt/mit Glasfaser kombiniert und verstärkt).Grundsätzlich gilt für die Wahl der Paddelform: je größer die Paddelfläche, umso mehr Kraft benötigt man beim paddeln und umso höher das Gewicht. Bei langen Touren nicht unwesentlich allerdings muss man das relativieren, denn ein schlankes und langes Paddelblatt hat eventuell die gleiche Fläche wie ein kurzes und dafür breiteres. Trotz gleicher Fläche haben die beiden dennoch sehr unterschiedliche Eigenschaften.

Diese Form des Paddels hat keinen symmetrischen - geraden Verlauf, sondern einen Knick von 10-15° wo der Schaft in das Blatt übergeht - dem so genannten Paddelhals. Hält man das Paddel senkrecht, so zeigt die schräge Blattfläche nach vorne. Manche Bentshaft-Paddel haben zusätzlich noch einen gebogenen Schaft und ein zum Paddler leicht geneigtes Griffstück. Diese Bauform entspringt dem Rennsport, wo es darum geht möglichst effizient und auf langer Strecke ergonomisch zu paddeln und dabei auch große Geschwindigkeiten zu erreichen. Im Rennsport wird mit diesen Paddeln auch kein Steuerungsschlag gemacht sondern bei jedem zweiten bis dritten Paddelschlag die Bootsseite gewechselt, ohne die Griffhand zu ändern. Somit wird das Drehmoment gegenseitig ausgeglichen. Für Freizeitpaddler eignen sich diese Paddel für längere Touren im stehenden Gewässer. Für Fließ- oder gar Wildwasser sind sie ungeeignet, da hier Paddelschläge und Techniken verwendet werden, wo ein unsymmetrischer Aufbau hinderlich und nicht effektiv ist.

Es gibt eine Vielzahl von Typen und Bezeichnungen der Paddelformen. Traditionelle wären als Beispiel Beavertail, Ottertail, Voyager, Hammerhead… Alle aufzuzählen wäre hier zu viel. Zusätzlich gibt es von jeder Form unzählige Abwandlungen, da sich jeder sein eigenes Paddel immer schon individuell angepasst und abgewandelt hat. Zusätzlich variiert die gleiche Bauform auch je nach Region und Baumbestand. So wurde das gleiche Paddel an der Ostküste Kanadas, wo es viele Harthölzer gibt zarter und dünner ausgeführt, als an der Westküste, wo hauptsächlich weiche Nadelhölzer wie zum Beispiel Zeder verfügbar war. Hier mussten die Paddel stärker und dicker ausgeführt werden um gleiche Stabilität zu erreichen.

Heutzutage haben zusätzlich viele Produzenten von Paddel eigene Formen und Bezeichnungen entwickelt. Etwas genauer wird in der Rubrik "Aufbau eines Paddels" auf die Blattformen eingegangen.